Die letzten Tage und Wochen haben einmal mehr gezeigt, dass Politiker*innen und ihre Aussagen oftmals sehr irritierend sein können. In Wien haben wir einen Bildungsstadtrat, welcher bei jeder Gelegenheit die Wichtigkeit der elementarpädagogischen Bildungseinrichtungen betont. Das Engagement der Mitarbeiter*innen öffentlicher und privater Einrichtungen wird gegenüber der Medienwelt hervorgehoben und gelobt.
Da stellt sich die Frage, wie es dann sein kann, dass genau seine politische Partei sich dafür ausspricht, beim Personal der Stadt Wien in den nächsten Jahren Einsparungen zu fordern. Diesem Personal gehören nämlich wir Mitarbeiter*innen der MA 10 genauso an.
Der Fachpersonalstand führt ein stattliches Minus, eine Pensionierungswelle trifft uns in den nächsten Jahren mit voller Härte und der ausbildungswillige Nachwuchs will sich auch nicht wirklich einstellen und unsere Assistent*innen warten seit unendlicher Zeit auf Unterstützung durch die Auslagerung der Reinigungstätigkeiten. Ob Ausbildungsoffensiven am zweiten oder dritten Bildungsweg genügen bzw. eine Gesetzesänderung, welche nicht mehr ausschließlich Fachkräfte in den Gruppen verlangt, ist auch so eine Frage.
Jedenfalls ist das politische Vertrauen einmal mehr in Wien im Bereich Bildung erschüttert – denn wer Qualität will und schätzt, hat auch dafür zu bezahlen. Politik kostet ja auch monatlich – auch wenn sich über die Qualitätsfrage so manchmal diskutieren lässt.