Bildung und eine soziale Wertehaltung in der Gesellschaft sind zwei Grundpfeiler für ein positives Miteinander. Sich als Individuum – also als Teil eines Ganzen – der Gesellschaft wahr zu nehmen, ist jedoch leichter gesagt als getan.
Nicht erst seit der Pandemie, dem Ukraine/Russland-Krieg und der schwierigen wirtschaftlichen Lage fehlt es immer öfter an Möglichkeiten, sich aus der angstzentrierten, egofokussierten Welt herauszulösen. Gesellschaftliche Entwicklungen haben auch schon in den Jahren davor, eigentlich mit dem Erreichen der Zehnerjahre des Millenniums, einen gesellschaftlichen Wandel hervorgekehrt.
Soziales Engagement ist erwünscht und wird auch erwartet. Unterschiedlichste Projekte sind immer wieder zu beobachten und laden uns auch zum Mitmachen ein. Ziel dieser Projekte ist es immer, Verbesserungen für die Gesellschaft zu erreichen. Besonders bei der Generation Z ist hier ein hohes Engagement zu sehen.
Orientierungsphase
Mit der Einführung der Bildungspflicht bis zum 18. Lebensjahr wurde leider nicht die Chance auf ein anschließendes verpflichtendes soziales Jahre genützt. Das Sozialjahr versteht sich als eine wichtige Form des gesellschaftlichen Engagements und dient dem Gemeinwohl genauso wie der eigenen Persönlichkeitsentwicklung. Ganz nebenbei findet auch eine Sensibilisierung für Fachberufe statt und das Einfühlungsvermögen für andere Menschen, unabhängig von ihrer Religion, Alter, Herkunft, Geschlecht etc., wird erhöht: Ich trage Verantwortung für das „WIR“ in der Gesellschaft und bin stolz darauf. Das Sozialjahr zeigt die Sinnhaftigkeit auf, sich in der Gesellschaft für die Allgemeinheit zu beteiligen.
Das Sozialjahr ist aber auch als Orientierungsphase zu werten, in der junge Menschen entscheiden können, was sie im Leben weiter machen wollen. Hier können sie Antworten auf folgende Fragen finden: Wie kann meine weitere berufliche Entwicklung weitergehen? Wie kann meine Teilhabe an einer positiven gesellschaftlichen Entwicklung aussehen?
Mögliche Einsatzstellen im Sozialjahr sind nicht gewinnorientierte Einrichtungen aus Bereichen wie: Sozial- und Behindertenhilfe, Betreuung alter Menschen, Betreuung von Drogenabhängigen, Betreuung von Menschen, die von Gewalt betroffen sind, Betreuung von Flüchtlingen und Vertriebenen, Betreuung von Obdachlosen, Kinderbetreuung, Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Seniorinnen/Senioren, Rettungswesen, Gesundheitswesen, Bildungswesen, Umweltengagement uvm.
Sozialjahr aufwerten
Das soziale Jahr soll einem Anstellungsverhältnisses gleichgesetzt werden. Das Monatseinkommen muss zumindest dem Mindesteinkommen gleichgesetzt werden. Weiters ist dieses Jahr voll auf die Pension anzurechnen. Ein volle Sozialversicherung (Kranken-,, Unfall- und Pensionsversicherung) muss mit dem Dienstvertrag einhergehen. Der Urlaubsanspruch ist den gültigen Vorgaben des ASVG Rechtes gleich zu setzen. Für das Sozialjahr hat eine Sonderregelung zu gelten, mit der die Gewährung der Familienbeihilfe bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres möglich ist. Außerdem ist das soziale Jahr dem Zivildienst gleich zu stellen.
Wir glauben an die nächste Generation, wenn die jungen Menschen die Möglichkeit bekommen sich sinnstiftend einzusetzen. Wir glauben an die Generation Z.
Und ganz nebenbei: Gerade unsere Generation, die Babyboomer, hat lange genug gegen Vorurteile gegenüber ihrer Arbeitshaltung und ihren Zukunftswünschen antreten müssen. Lernen wir doch daraus und machen unsere Zukunft gemeinsam besser!